Wie werden Kältemittel klassifiziert?

Halogenierte Kohlenwasserstoffe können mit Hilfe entsprechender Kürzel gemäß der Nomenklatur ASHRAE (amercian Society of Heating, Refrigerating and Air Conditioning Engineers) eindeutig bestimmt werden. ASHRAE ist ebenso wie AHRI (Air-Conditioning and Refrigeration Institute) keine Normungseinrichtung zur Definition der Spezifikationen von Kältemitteln, stellt jedoch einen weltweit von Kältemittel-Unternehmen anerkannten Referenzrahmen zur Identifizierung entsprechender Kältemittel dar.
Kältemittel werden in aller Regel mit dem Buchstaben R und drei darauffolgenden Ziffern bezeichnet: z. B. R 134, R 404
Die erste Ziffer entspricht der um eine Einheit verringerten Anzahl der in dem Molekül enthaltenen Kohlenstoffatome; die zweite Ziffer entspricht der um eine Einheit erhöhten Anzahl der in dem Molekül enthaltenen Wasserstoffatome; die dritte Ziffer entspricht der Anzahl der Fluoratome, während sich die Anzahl eventuell enthaltener Chloratome aus der Differenz ergibt, wenn die Gesamtanzahl der Bindungen des Moleküls bekannt ist (entspricht der um zwei Einheiten erhöhten doppelten Anzahl der Kohlenstoffatome).
Ist die erste Ziffer eine 4 oder gar eine 5, so beschreibt das Kürzel ein geotropes (d.h. nicht azeotropes), bzw. azeotropes Kältemittelgemisch.
Für den Fall, dass Doppelbindungen von Kohlenstoff vorhanden sind, gibt eine vierte Ziffer Aufschluss über die Anzahl dieser Bindungen; sie steht vor den anderen Ziffern. Zu guter Letzt weist bei Ethan-Derivaten (erste Ziffer gleich 1) ein Kleinbuchstabe (a, b, ...) nach den Ziffern auf zunehmende Asymmetrie der Moleküle hin.